ToniTec History - Eine Reise durch die Gechichte der Schlösser (10)

Über das Leben des Erfinders Robert Barron war bis vor einiger Zeit fast nichts bekannt. Erst jüngste Forschungen haben ergeben, dass er 1736 in Middlesex, England, geboren wurde und im Alter von 16 Jahren seine Schlosserlehre in der Werkstatt von Robert Patience begann. 1763 erbten er und sein Bruder Francis das Familienunternehmen und im Jahre 1776 heiratete Robert seine Frau Ann. 1778 erhielt das Patent für sein Zuhaltungsschloss – die Mutter aller modernen mechanischen Schlösser.

„Ein Schloss, sicherer als jedes bisher gemachte“, heißt es im Patent No. 1200 des Jahres 1778, das im königlichen Patentamt in London aufbewahrt wird. Heute wissen wir, dass Barron mit seiner selbstbewussten Behauptung nicht übertrieb. Nach mehr als anderthalb Jahrtausenden des technischen Stillstandes seit dem Ende der Römerzeit läutete er die kreativsten 100 Jahre ein, die es in der mechanischen Sicherheitstechnik gegeben hat.

Zitat aus der Patentschrift von 1778:

Wisse nun, dass ich, besagter Robert Barron, im Einklang mit dem vorher gesagten, hiermit erkläre, dass meine Erfindung eines Schlosses, sicherer als jedes bisher gemachte, in folgender Weise beschrieben wird.

„Eine Verbesserung der Zuhaltungsfeder durch einen Sicherheitsstift, der so exakt in einen Durchgang oder Loch im Riegel passt, dass der Riegel nicht passieren kann, es sei denn, dass die genannte Sicherung oder Sicherungsstift in die richtige Position gebracht wird, was nur mit dem richtigen Schlüssel getan werden kann.

Das Zuhaltungsprinzip sollte später von Chubb und Kromer weiterentwickelt werden und stellt bis heute die Grundlage für den Bau von Tresorschlössern dar.

Im Barronschloss befanden sich zwei hebelartig bewegliche Zuhaltungen, Messingbleche, auf denen ein Stift aufgelötet war.
Der Riegel besaß einen horizontalen Schlitz, oder Kanal, der nach oben und unten Kerben hatte, in die die Stifte der Zuhaltungen einrasteten und ihn fest hielten. Der Schlüsselbart wiederum hatte Einschnitte, die die Zuhaltungsbleche gerade so weit anhoben, dass die Stifte aus den Kerben gehoben wurden und durch den Kanal im Riegel hindurchgleiten konnten. Waren die Einschnitte im Schlüsselbart nur ein wenig zu hoch oder zu niedrig, wurde der Riegel blockiert und das Schloss ließ sich nicht öffnen.

Robert Barron starb 1794 in Alter von 58 Jahren, den Familienbetrieb, der noch bis 1887 existierte, vererbte er an seine Frau und seinen Sohn.

Anders als viele der späteren Erfinder in der Schließtechnik, stellte Barron die meisten seiner Schlösser nicht selber her, sondern verkaufte Lizenzen für die Produktion. Der Grund dafür war, dass es zu seiner Zeit noch kaum Großbetriebe gab. Um große Stückzahlen herzustellen musste also eine große Anzahl kleiner Werkstätten beauftragt werden.

Text: Maria Krause / Bild: Maria Krause / Google

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